
Daten und Fakten zu Photovoltaik Anlagen
Eine Photovoltaik–Anlage in Österreich liefert nach dem aktuellen Stand der Technik einen Jahresertrag von 950 bis 1100 kWh (in Abhängigkeit von Zelltyp, Ausrichtung, Dachneigung, Sonnenstunden und Temperatur).
Die Investitions- und damit auch die Stromkosten neu installierter Anlagen sind in den letzten Jahren durch technische Weiterentwicklung und durch Optimierung der Produktion ständig gesunken. Bei konventioneller Stromerzeugung ist dagegen, aufgrund der steigenden Brennstoffkosten, mit einem Preisanstieg zu rechnen.
An durchschnittlich guten Standorten und je nach Anteil des Eigenverbrauchs ist der, mittels PV-Anlage, erzeugte Strom bereits ohne jeglicher Förderung günstiger oder gleich teuer (€ 0,15 pro kWh) wie Strom vom Stromanbieter aus dem öffentlichen Netz (€ 0,18 pro kWh).
Die wichtigsten Informationen auf einen Blick:
- Die Leistung eines PV-Moduls wird in kWp angegeben.
- Maximaler Stromertrag bei einer Dachneigung von 30° und Südausrichtung.
- Eine Südabweichung um +/- 45° vermindert den Energieertrag um lediglich 5-10%.
- Bei einem Neigungswinkel zwischen 10 und 50°, sowie einer Ausrichtung zwischen Südost und Südwest erreicht man mindestens 90% des Maximalertrages.
- Möglichst beschattungsfreie Position finden.
- Der klassische Eigenverbrauch in einem Einfamilienhaus liegt bei ca. 35 – 40%.
- PV–Anlage in bestehende Gebäudeversicherung bzw. Haftpflichtversicherung mit aufnehmen.
- 1 kWp benötigt ca. 6-8m² Fläche und erzeugt durchschnittlich 950-1100 kWh/Jahr.
- Die Montage der Module geschieht im Regelfall als Aufdachanlage mit einem Abstand von ca. 15cm zu der bestehenden Dachdeckung – zur Kühlung der Module und Steigerung der Leistungsfähigkeit.
- Einen großen Einfluss auf den Ertrag haben Schatten, Temperatur sowie eine mögliche Verschmutzung.
- Kontaktieren Sie möglichst frühzeitig Ihren Netzbetreiber, der eine Netzbeurteilung durchführt und über Anschlussmöglichkeiten informiert.
Tipp: Strom sparen, Eigenbedarf erhöhen
Am wirtschaftlichsten ist ein bewusster und effizienter Stromverbrauch. Jede kWh Strom, die nicht verbraucht wird, muss gar nicht erst erzeugt und somit auch nicht bezahlt werden. Bei einem geringen Haushaltsstromverbrauch genügt eine kleine und somit günstige PV-Anlage (3 kWp), wodurch eine höhere Eigenbedarfsdeckung erreicht wird.
Montagevarianten
Prinzipiell wird zwischen Aufdach-, Indach-, Fassaden- oder freistehenden PV-Anlagen unterschieden. Sollte es keine passende Fläche am Gebäude geben, kann man auch eine aufgeständerte oder nachgeführte PV-Anlage errichten. Dem Sonnenstand nachgeführte Module verbrauchen immer zusätzliche Fläche, sind aufwändiger in der Technik, kosten mehr, bringen dafür etwa 25-30% mehr Stromertrag als starr montierte PV-Anlagen. Bei Errichtung im Grünland kann eine spezielle Flächenwidmung Voraussetzung sein.
Förderungen
Für Photovoltaik kann es Tarif- oder Direktförderungen von Bund, Land oder Gemeinden geben. Einen Überblick zu den aktuellen Förderungen bekommen Sie beim Bundesverband Photovoltaik Austria oder auch über den NÖ Förderkompass.
PV-Module
Die vorherrschenden Zelltypen bei den Photovoltaik-Modulen bestehen aus poly- und monokristallinem Silizium. Dünnschichtzellen spielen derzeit eine Nebenrolle. Die Modulwirkungsgrade liegen bei den monokristallinen Zellen höher als bei polykristallinen und erreichen heute bereits über 20%. Der Wirkungsgrad definiert den Flächenverbrauch – hoher Wirkungsgrad bedeutet geringeren Flächenbedarf.
Sicherheit
Die Integration von Schutzmaßnahmen bei der Errichtung sorgt einerseits für einen sicheren Betrieb und sorgt andererseits dafür, Menschen, Tiere, Gebäude und Umwelt vor möglichen Störeinflüssen zu schützen. Zu beachten sind Erdung, Überspannung, Blitzschutz und Zählerkastenumbau.
PV und Klimaschutz
Photovoltaik Energie weist, im Vergleich zu fossilen Energieträgern, eine sehr gute Kohlenstoffbilanz auf. Der überwiegende Anteil der CO² Emissionen entfällt auf den Bau (ca.90%), Betrieb und Abriss haben einen untergeordneten Anteil. Strom aus Photovoltaik hat eine CO² Bilanz von ca. 80 Gramm CO²/kWh, wohingegen der ENTSO-E-MIX, also der Strommix im europäischen Leitungsnetz, 840 Gramm CO²/kWh Emissionen verursacht. Außerdem amortisieren sich PV-Anlagen energetisch innerhalb weniger Jahre, sprich sie stellen innerhalb von 2-5 Jahren die Energiemenge bereit, die zur Herstellung eingesetzt wurde.
Batteriespeicher
Die Speicherung des Sonnenstroms in einer Batterie kann den Eigenverbrauch erhöhen, da sie das Ungleichgewicht von Produktion und Verbrauch im Tagesverlauf ausgleicht. Derzeit bietet ein Bleiakku die günstigste Speichermöglichkeit, jedoch haben Batteriespeicher eine begrenzte Anzahl an Ladezyklen und eine begrenzte Lebensdauer. Bei den derzeit gültigen Marktpreisen ist ein wirtschaftlicher Betrieb für Einfamilienhäuser kaum möglich.
