
Nah-/Fernwärme
Das Prinzip ist einfach, aber wirkungsvoll: von einer Heizzentrale aus werden Einzelobjekte, Betriebe, Siedlungen, Dörfer usw. mit Wärme versorgt.
Im Heizkessel der Zentrale wird Wasser erwärmt und gelangt über gut isolierte Vorlaufleitungen zu den einzelnen Abnehmern, die über Fernwärmestationen die benötigte Wärme in ihr Hauszentralheizungssystem übernehmen.
Über Rücklaufleitungen gelangt das abgekühlte Wasser im Kreislauf wieder zurück zum Heizwerk.
Wärmeerzeugung, Verteilung, Abgabe und Verbrauch werden von der Zentrale elektronisch geregelt und überwacht. Ein zweiter Heizkessel in der Zentrale garantiert die Versorgungssicherheit.
Generell gilt:
Je kürzer die Leitungslänge, desto wirtschaftlicher ist die Wärmeverteilung. Eine gewisse Verbauungsdichte bzw. eine gewisse Anzahl an Wärmeabnehmern ist deshalb Voraussetzung, um einen wirtschaftlich sinnvollen Betrieb zu gewährleisten.
Alle Vorteile auf einen Blick:
- platzsparend, da weder ein Heizraum noch ein Lagerraum erforderlich sind
- kostensparend, da der Hauptkamin, die Anschaffung eines Heizkessels, sowie Nebenkosten wie z.B. der Kaminkehrer wegfallen
- kein persönlicher Wartungsaufwand
- sicher, da die Brandgefahr im Haus stark reduziert wird
- heimischer Energieträger
- universell einsetzbar, egal ob Wohnhaus oder Wohnung, Neubau, Sanierung oder Altbau
- einfache Bedienung und Energiekostenabrechnung im Mehrgeschosswohnbau durch getrennte Wärmezähler für jede Wohnung
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Durch eine Kombination mit thermischen Solaranlagen bzw. Brauchwasser-Wärmepumpen zur Warmwasseraufbereitung können während der Sommermonate die Energiekosten deutlich verringert werden.
Alle Nachteile auf einen Blick:
- Abhängigkeit vom Fernwärmeversorgungsunternehmen
- Leitungsgebundenheit
- je nach Fernwärmeversorgungsunternehmen variieren laufende Heizkosten (wichtig: Fernwärmevertrag!)
Fernwärmestation:
Die Fernwärme wird in einer Übergabestation an die Abnehmer angeliefert, die neben dem Wärmetauscher aus Armaturen, Pumpen, sowie aus einem geeichten Zähler, der die abgenommene Wärme ermittelt, besteht. Des Weiteren ist für das Heizsystem und Warmwasser eine eigene Regelung erforderlich.
Wärmeliefervertrag:
Ein bewährter Vertrag sorgt für Klarheit zwischen Wärmekunden und Lieferanten. Mit dem Anschluss an ein Fernwärmenetz fallen für den Wärmekunden einmalige Anschlusskosten, sowie Kosten für die Errichtung der Übergabestation an.
Entsprechend dem Wärmeliefervertrag sind im laufenden Betrieb folgende Ausgaben einzuplanen:- Grund bzw. Leistungspreis (abhängig vom Gebäudestandard, sprich der individuellen Heizlast in kW/Jahr)
- Messpreis (für Wärmemengenzähler, Betreuung und Nacheichung)
- Arbeitspreis (tatsächlich verbrauchte Wärme) zu entrichten.
Sämtliche Preise sind wertgesichert, um willkürliche Preisänderungen auszuschließen. Als Grundlage dient der amtliche Verbraucherpreisindex.